15.03.2011

Es ist an der Zeit, den Sport als Staatsziel in das Grundgesetz aufzunehmen!

Seit langer Zeit fordern die deutschen Sportorganisationen, allen voran die Dachorganisation des Deutschen Sports, der Deutsche Olympische Sportbund e. V., zu Recht die Aufnahme des Sports in das Grundgesetz. Bisher vergebens. Nachdem aber die EU eine Rechtsgrundlage geschaffen hat, eigene Initiativen im Sport zu ergreifen, um die europäische Dimension des Sports zu entwickeln, könnte die Forderung neue Nahrung erhalten.

Die EU hat sich dafür entschieden, unter Wahrung der Subsidiarität zusätzliche Finanzmittel für den Sport bereitzustellen und die besonderen Merkmale des Sports im Gemeinschaftsrecht zu berücksichtigen. Unter Wahrung der Autonomie des Sports sollen die gesellschaftliche Bedeutung und die erzieherische Funktion des Sports betont werden.

Dieser europäischen Erkenntnis sollte sich die Bundesregierung nicht verschließen und den Schutz des Sports in das Grundgesetz aufnehmen, der überwiegend ehrenamtliche und gesellschaftliche Funktionen übernimmt, bei denen die Politik an ihre Grenzen stößt.

Wenn auch dem Grundgesetz Staatsziele eigentlich fremd sind, so existieren z.B. mit dem Sozialstaatsprinzip, dem Umweltschutz und dem Tierschutz Staatsziele, die nachträglich in das Grundgesetz aufgenommen worden sind.

Deutschland ist ein Sportstaat. Immer wieder wird zu Recht betont, dass der Sport wichtige Belange des Gemeinwohls erfüllt und die Nationalmannschaften Deutschland in der Welt positiv repräsentieren. Sportliche Großereignisse entwerfen ein sympathisches Bild Deutschlands in der Welt, wie zuletzt nach der Fußballweltmeisterschaft 2006, wie höchstwahrscheinlich bei der WM der Fußballfrauen 2011 und hoffentlich, nach entsprechender Wahl durch das IOC, bei den Olympischen Winterspielen 2018 in München. Sie schaffen Vorbilder, Teamgeist, Integration, Gesundheit und übernehmen damit wichtige Funktionen in unserer Gesellschaft. Dabei stechen nicht nur die sportlichen Erfolge im Spitzensport im Vordergrund. Sport überwindet u. a. körperliche, religiöse und politische Grenzen und hat zumindest für die Olympische und Paralympische Bewegung ein sportliches Rechtssystem (Olympische Charta) geschaffen, dem sich alle Nationen unterwerfen, die freiwillig Teil der Olympischen Bewegung sein wollen. Gerade auch im Behindertensport wurde in Deutschland zuletzt viel bewegt.

Alle politischen Parteien in Deutschland heben den positiven Stellenwert des Sports hervor. Das Ehrenamt wird gepriesen. Warum sollte der Sport dann z.B. hinter dem Tierschutz zurückbleiben?